RUND UM DIE WAHL

 

Die LunzerInnen haben gewählt

 

Kirchenplatz als Fußgängerzone

Kirchenplatz als Schafweide

Kirchenplatz als See

Kirchenplatz im Wald

Kirchenplatz als Wiese

Wenn es soweit ist - so der Name des Duos Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf, die für aufsehenerregende Theaterprojekte bekannt sind. Am 12., 15. und 17. Juli war es auch bei den wellenklaengen in Lunz am See soweit - das Theaterprojekt DIE WAHL feierte seine 3 Premieren unter den Titeln „Glauben“, „Lieben“ und „Hoffen“.

 

Das Konzept des Projekts „zur Stärkung der Zivilgesellschaft“: Lunzerinnen und Lunzer zogen per Zufall den Namen eines Gesprächspartners aus einer Wahlurne und statteten dieser Person einen Besuch ab.

 

Auf der Bühne erzählten insgesamt 17 Mitwirkende nacheinander von den Früchten ihrer Begegnung, während die gezogene Person von einer großen Leinwand aus still auf das Publikum blickte. Die Inszenierung war schlicht, stellenweise wurden die Monologe von Musik oder filmischen Bildern aus Lunz und dem Leben seiner Bewohner untermalt. So erhielt das Publikum intime Einblicke in Leben und Gedankenwelt der Lunzerinnen und Lunzer, aber auch in die Struktur des Ortes selbst. Es zeigte sich eine intensive Auseinandersetzung mit der aktuellen Situation und den Gründen für das zunehmende Aussterben des einst florierenden Ortes. Vor allem war in den Monologen der Lunzerinnen und Lunzer jedoch berührende Herzlichkeit zu spüren, und so wurde das große Potenzial des Ortes in der menschlichen Wärme seiner Bewohnerinnen und Bewohner sichtbar. Im aufrichtigen Interesse füreinander und der Offenheit gegenüber Unbekanntem liegt die Möglichkeit für eine bessere Zukunft, so die Botschaft der drei Abende.

 

In diesem Sinne wurde am Ende der letzten Premiere auch die politische Dimension des Projekts offenbart. Auf der Leinwand sprachen Lunzerinnen und Lunzer über ihre Gedanken zur aktuellen Flüchtlingsdebatte. Die Frage, ob Flüchtlingsfamilien in Lunz aufgenommen werden sollen, brachte verschiedene Sichtweisen zum Vorschein. Teilweise zeigten sich Sorgen und Zweifel, ein starker Wille zum Ja überwog jedoch klar.

 

Obwohl DIE WAHL im Vorfeld für erhebliche Aufregung im Ort gesorgt hatte, zeigte sich das Publikum nach den Premieren begeistert. Bei der abschließenden Diskussionsrunde regnete es berührte, den Mut der Protagonisten lobende und vor allem dankbare Worte. Dankbar für die Denkanstöße und das Aufzeigen der Perspektiven für einen so kleinen Ort, welche in der Aufgeschlossenheit Neuem gegenüber und im menschlichen Miteinander liegen.

 

Von Pia Teufl

 

 

3. Wahlabend - Hoffen

 

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2. Wahlabend - Lieben

 

 

 

Standing Ovations beim 1. Wahlabend - Glauben

 

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DIE WAHL bei Leporello in Ö1 - Fr. 10.Juli 2015 7:52

 

Josefa Strohmayer

Hans Mayr

Sandra Spießlechner

Hans Kupelwieser

"Die Wahl": Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf bei den wellenklängen in Lunz

 

Nach erfindungsreichen und preisgekrönten Projekten wie "Die Reise" oder "Ganymed Boarding" ist das Duo Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf (Theatergruppe "wenn es soweit ist") nun bei den "wellenklaengen" in Lunz am See zu Gast. "Die Wahl" lautet der Titel der Aufführungsreihe. Die Intendantin Suzie Heger des jährlich im Sommer stattfindenden Festivals für zeitgenössische Kunst hatte sich neben international beachteten Künstlern heuer eine Teilnahme der Einwohner des beschaulichen Festivalortes - der Lunzerinnen und Lunzer - gewünscht.

 

Das Projekt aus der "Wenn es soweit ist"-Werkstatt ist ein bemerkenswertes Unterfangen: An drei Abenden, unterteilt in "Glauben", "Lieben" und "Hoffen", werden Einwohnerinnen von Lunz am See auf der Bühne stehen und in einer besonderen Form von Theateraufführung ihre Eindrücke vermitteln, die sie zuvor voneinander gewonnen haben. Das Drehbuch der drei Abende schrieb also die Wirklichkeit, Grundlage ist eine jeweils reale Begegnung eines Lunzers mit einem anderen. Der Titel "Die Wahl" rührt daher, dass die Gesprächspartner den Namen ihres Gegenübers aus einer "Wahlurne" zogen.

 

Illustriert mit Filmaufnahmen des Teams von "wenn es soweit ist" werden die bei den Gesprächen gewonnenen Eindrücke zu Porträts der LunzerInnen und theatralisch aufgeführt; übermorgen Sonntag beginnt die dreiteilige Reihe. Die Geschichte der Altbäuerin fällt überraschenderweise in den Themenbereich "Liebe"; Zum Stichwort "Hoffnung" wird eine Wasserforschungsstation am Lunzer See angeführt, die den Fischbestand trotz globaler Erwärmung sichern soll. Unter dem Titel "Glauben" erzählt ein Mann u.a. von berührenden Begräbniszeremonien auf dem Land, bei denen ein seltener Einklang von kollektiver Trauer erfahren werden kann. Weiters wird angesprochen, dass Lunz ein Ort ist, an dem bisher kein einziger Migrant aufgenommen wurde, obwohl die Bevölkerungszahl dramatisch schrumpft.

 

Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf stehen für ein Theater, das in die Tiefe geht und im Grunde hochpolitisch ist. Mit ihrem Projekt "Die Wahl" sprechen sich die beiden etwa für Empathie innerhalb einer Gemeinde aus, die - zum Beispiel - durch Gespräche entstehen kann, die von echtem Interesse füreinander geprägt sind. Auch wenn die Theateraufführung bei den wellenklaengen im kleinen, ländlichen Rahmen spielt und von ungeschulten Darstellern getragen wird, sei ihre Arbeit ein globales Projekt: Denn Kunst kann die Welt verändern, die Weltpolitik kann es offenbar nicht, davon sind Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf überzeugt.

 

Gestaltung: Christa Eder

 

 

Bald ist es soweit

 

 

 

LunzerInnen in Wien

 

Unsere Lunzer Wahlprotagonisten sind in diesen Tagen in Wien sehr prominent anzutreffen.

 

In der Zwischenzeit wird für die Premierenabende am 12., 15. und 17. Juli auf der Seebühne in Lunz am See eifrig geprobt.

 

 

Casting abgeschlossen

 

 

58 LunzerInnen haben sich zu einem Gespräch mit Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf verführen lassen, haben ein Wahllos gezogen, sind Ihrer Wahl begegnet, haben sie oder ihn neu oder besser kennengelernt, und uns von dieser Begegnung berichtet.

Nun werden die TeilnehmerInnen für die Vorstellungen am 12., 15. und 17. Juli ausgesucht, 12 LunzerInnen stehen schon fest und proben bereits für Ihren Auftritt.

 

Wir danken allen die bis jetzt mitgemacht haben!

Jacqueline Kornmüller und Peter Wolf